Drogen sind für die zielgerichtete Meinungsbildung nicht gerade förderlich. Erst recht nicht, wenn man sich gerade mitten im englischen Bürgerkrieg des 17. Jahrhunderts befindet. Und wenn es da nunmal leider nur Shrooms zu essen gibt, dann trifft man mitunter schonmal den Leibhaftigen. Auf so einem Feld, in England.
Ben Wheatley (u.a. “U is for Unearthed” von den ABCs Of Death) inszeniert “A Field In England” in einem absolut minimalistischen Setting, das auch als Theaterstück funktionieren würde: Striktes Schwarz/Weiß, eine von Wäldern begrenzte Wiese, eine zusammengewürfelte Vierertruppe aus zwei Deserteuren, einem Söldner und einen von seinem Herren geflohenen Alchemisten-Adepten auf der Suche nach einer Schenke – endlich Weiber und Bier. Dass diese Schenke nicht existiert, ist einem eigentlich schon klar, als man die kleine Gruppe loslaufen sieht – in das vage Grau des Feldes, weiter und weiter. Was sie letztendlich finden, ist – vermutlich – der Tod. Mindestens jedoch den Teufel.
Von diesem Zusammentreffen mit dem Leibhaftigen aus driftet die Handlung in einen äußerst bildgewaltigen Trip ab, mit immenser inhaltlicher Dichte, die immer wieder Referenzen zur Alchemie durchscheinen lässt, scharf gestochener Komposition, einem drückenden Soundtrack, der die schwarz-graue Tristesse noch tiefer schraubt und einer am Ende nicht ganz interpretierbaren Aussage. Die ständigen Kamerafahrten durch im Wind wogende Gräser, die undefinierbare Räumlichkeit des Schauplatzes und die unheimliche wie bedrohliche Gestalt des O’Neil (immer wieder toll: Michael Smiley) tragen zu einer insgesamt Sog-artigen Wirkung in eine surreale Welt bei, in denen ständig beeindruckende technische Ideen eingebettet werden, die dann schließlich im Höhepunkt als maximaler Pilz-Trip mit Kaleidoskop-Strukturen und blitzenden Strobo-Bildern explodieren, 5 Minuten kompletter Augenkrebs, bis man sich wieder fängt.
Viel mehr möchte ich gar nicht auseinandernehmen. Abseitig? Check. Gänsehaut gehabt? Check. Geistert nächsten Tag noch durch den Kopf? Check. Technisch & konzeptionell über jeden Zweifel erhaben? Sowas von. Reicht mir. Hier noch der Trailer, danach noch Spoileralarm mit dem besagten Drogen-Trip-Freakout.
Bitte auf Fullscreen:
